Handelt es sich bei ADS oder ADHS wirklich um eine Krankheit und ist diese genetisch bedingt? Dieser Fragestellung werden wir während der Hypnose Ausbildung nachgehen und diese ausführlich diskutieren. Diese Frage ist auch in der Fachwelt nach wie vor äußerst umstritten, obwohl ADS und ADHS bereits Anfang der 1990er Jahre von der Weltgesundheitsorganisation als Krankheit anerkannt wurde. Ein weit verbreiteter Irrtum lautete damals, dass sich die Krankheit mit zunehmendem Lebensalter von selbst erledigt. Jedoch wurde Ende der 1990er Jahre festgestellt, dass sehr wohl auch Erwachsene unter ADS oder ADHS leiden können, wenn auch mit anderen Begleiterscheinungen wie etwa missbräuchlichem Suchtmittelkonsum. Viele Experten betrachten ADS und ADHS inzwischen jedoch nicht als Krankheit, sondern als ein von der Norm abweichendes Persönlichkeitsbild, das auch nicht zwangsläufig behandelt werden muss. Denn ADHS-Menschen haben sehr wohl auch zahlreiche positive Eigenschaften. In der Hypnoseausbildung geht es deshalb darum, dass die Therapeuten lernen, den Betroffenen dabei zu helfen, ihre positiven Eigenschaften zu stärken.
ADS und ADHS – was ist das?
Bei ADS handelt es sich um eine sogenannte Aufmerksamkeitsdefizitstörung, die bereits in der Kindheit beginnt. Charakteristisch ist, dass die Betroffenen nur eine vergleichsweise kurze Konzentrationsspanne haben und bisweilen sehr impulsiv reagieren. Sofern zu diesen Symptomen auch körperliche Unruhe, also Hyperaktivität hinzu kommt, spricht man von ADHS. In der Vergangenheit wurde dieses Symptombild oftmals als „Zappelphilipp-Syndrom“ bezeichnet und als reines Verhaltensproblem betrachtet. Heute hingegen weiß man, dass der Gehirnstoffwechsel bei den Betroffenen sehr wohl etwas anders geartet ist. Nicht geklärt ist jedoch die Frage, wodurch ADS und ADHS entstehen. Zwar ist die Fachwelt lange davon ausgegangen, dass es sich um eine genetisch Bedingte Krankheit handelt, wogegen jedoch die Tatsache spricht, dass die Diagnose ADS oder ADHS immer öfter gestellt wird. Es ist also eher davon auszugehen, dass eine Vielzahl von Faktoren zusammenspielen, beispielsweise Umweltgifte oder das soziale Umfeld.
Muss ADS/ADHS wirklich behandelt werden?
Der gängige Behandlungsweg in der Schulmedizin besteht bei einer entsprechenden Diagnose darin, die Betroffenen medikamentös ruhig zu stellen. Verschrieben wird in aller Regel Ritalin, welches jedoch bei langfristiger Einnahme massive Schäden im menschlichen Gehirn verursacht. In der Hypnose Ausbildung lernen die angehenden Therapeuten deshalb einen anderen Ansatz. Denn es gibt sehr wohl viele Menschen mit der Diagnose ADS oder ADHS, die ihr Leben problemlos meistern, weil sie sich mit ihrer Problematik und auch mit ihrem sozialen Umfeld arrangiert haben. In der Hypnose Ausbildung geht es also vielmehr darum, den Betroffenen dabei zu helfen, die positiven Aspekte ihrer Problematik herauszustellen und zu stärken. So gelten Menschen mit ADHS etwa als besonders kreativ und haben die Fähigkeit, bei Bedarf flexibel und schnell zu reagieren.