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Alles zurück auf Start?

Wenn ich in diesen Tagen mit anderen Menschen ins Gespräch komme, fällt mir eine Sache ganz besonders auf: Viele sind gestresst, stehen unter Druck, arbeiten bis zum Anschlag und kommen kaum voran – als ob es die letzten drei Jahre gar nicht gegeben hätte! Ist die Zeit der Atempause und des Luftholens schon wieder vorbei?

Wenn ich in diesen Tagen mit anderen Menschen ins Gespräch komme, fällt mir eine Sache ganz besonders auf: Viele sind gestresst, stehen unter Druck, arbeiten bis zum Anschlag und kommen kaum voran – als ob es die letzten drei Jahre gar nicht gegeben hätte! Ist die Zeit der Atempause und des Luftholens schon wieder vorbei? Ich habe den Eindruck, dass der neue Schwung, der viele Menschen dazu motiviert hat, über eine Neuausrichtung ihres Lebens nachzudenken, erst einmal nachgelassen hat.

In diesem Herbst steckt irgendwie der Wurm drin. Die Welt eilt von einer Krise zur nächsten, und schon sind unsere alten Muster sind wieder da! Und die wertvolle Zeit für uns selbst, die wir gerade erst zu schätzen gelernt haben, scheint uns wieder zu entgleiten. Geht es dir ähnlich? Und fragst du dich manchmal auch, woran das liegen könnte? Ist es das alte Verhalten? Haben wir alles wieder über den Haufen geworfen, was wir hätten lernen können? Oder gibt es dafür andere Gründe?

Unsere Entwicklung verläuft zyklisch

Ich denke nicht, dass die Menschheit (oder zumindest ein Teil davon) gar nichts dazugelernt hat. Allerdings bemerken wir die Fortschritte oft gar nicht, da wir in unserer westlichen Welt daran gewöhnt sind, linear zu denken. Dabei bewegen wir uns gar nicht unbedingt geradlinig auf ein Ziel hin. In der Natur geschehen alle Abläufe in Zyklen, die immer wiederkehren: Sonne und Mond, Tag und Nacht, die Jahreszeiten… Wenn du in diesen Tagen durch den Wald gehst, wirst du feststellen, dass dieser ganz anders aussieht als noch vor drei Monaten. Dennoch ist es derselbe Wald. Und auch du bist zwar auf den ersten Blick noch derselbe Mensch, hast aber mittlerweile einige Prozesse durchlaufen und denkst vermutlich über vieles heute anders als noch vor einem Jahr. Und im nächsten Herbst wirst du wieder ein Stück weitergekommen sein.    

Wenn wir unsere persönliche Entwicklung als eine spiralförmige Aufwärtsbewegung betrachten, wird vieles klarer. Denn wie oft passiert es, dass wir ein Thema erkannt, vielleicht sogar in der Tiefe bearbeitet haben und glauben, dass es nun erledigt sein müsse. Doch dann kommt es wieder in unser Leben und triggert uns erneut! Und wir wundern uns, warum das so ist…

Wenn du dein Leben als einen stetigen Lernprozess begreifst, dann gibt es keine Reset-Taste, die alles zuvor Gelernte zurück auf Null setzt. Das ist schlichtweg nicht möglich. Persönliche Weiterentwicklung bedeutet allerdings nicht, dass es im Leben keine Probleme mehr gibt, sobald wir etwas erkannt haben - ganz im Gegenteil. Unsere Triggerpunkte werden immer wieder gedrückt, um uns daran zu erinnern, dass in unserem Unterbewusstsein noch ein restliches Thema schlummert, welches unserer Aufmerksamkeit bedarf. Man könnte auch sagen: Das Leben ist kein Kuschelsofa, auf dem wir uns ewig ausruhen können, sobald wir einmal eine tolle Erkenntnis hatten. Es fordert uns auf, immer wieder aufzustehen und weiterzugehen, auch wenn es sich zuweilen so anfühlt, als ob wir dabei im Kreis laufen.   

Vielleicht darf erst noch etwas passieren

Wenn du das Gefühl hast, immer noch - oder schon wieder - auf der Stelle zu treten und nicht voranzukommen, dann kann es natürlich auch daran liegen, dass zunächst noch etwas in deinem Leben passieren darf. Vielleicht spürst du sogar, dass sich deine Art, die Welt zu sehen, geändert hat – doch dein Umfeld passt nicht dazu? 

Ich glaube, dass tatsächlich sehr viele Menschen ein neues Bewusstsein entwickelt haben. Allerdings entspricht die Art und Weise, wie wir global wirtschaften, denken, handeln und Konflikte lösen, gar nicht mehr zu diesen „neuen“ Menschen. Dieses neue Bewusstsein entwickelt sich leise und nahezu unbemerkt von der öffentlichen Wahrnehmung, da Politik, Medien und auch viele Unternehmen noch in den alten Strukturen gefangen sind und neue Fragen nur mit alten Lösungen beantworten können. Ich kann mir vorstellen, dass viele Menschen gerade sehr gestresst sind, weil sie diesen Widerspruch plötzlich deutlicher fühlen als zuvor. Das kann ein wertvoller Hinweis sein, in sich hinein zu spüren und zu erkennen, was gerade «dran» ist.    

Nutze den Jahresausklang, um gründlich aufzuräumen

Wenn du dir der natürlichen Zyklen deiner Entwicklung bewusst bist, kannst du daraus Kraft schöpfen und dich für das, was kommen wird, bewusst neu ausrichten. Der Jahresausklang ist eine gute Zeit, um alles Unerledigte noch einmal aufzuarbeiten und zu reflektieren: 

Was waren deine Wünsche und Pläne für dieses Jahr, was wolltest du umsetzen, und wo stehst du heute?

Welche Situation oder welches Muster kennst du bereits von früher und erlebst es nun wieder?

Welche Erfahrungen helfen dir dabei, die Dinge heute einmal anders anzugehen? 

Gibt es etwas in deinem Umfeld, das heute nicht mehr zu dir passt?

Was ist gerade «dran» in deinem Leben? Geht es darum, etwas zu verändern oder loszulassen? 

Ich wünsche dir einen friedvollen Herbst und ein gutes Gelingen beim «Aufräumen»!

Dein Philippe 

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