Mentalcoach und Hypnose Blog

False Memory effect

Geht es darum, sich daran zu erinnern, wo jemand zu einem bestimmten Zeitpunkt war, spielt dem Betroffenen das eigene Erinnerungsvermögen oft einen Streich. Die ist auch als false memory effect bekannt.

Geht es darum, sich daran zu erinnern, wo jemand zu einem bestimmten Zeitpunkt war, spielt dem Betroffenen das eigene Erinnerungsvermögen oft einen Streich. Das kann oft aber unangenehme, wenn nicht sogar gravierende Folgen haben, wie die angehenden Coaches in ihrer Mentalcoach Ausbildung erfahren.

Wie drastisch diese Folgen einer falschen Erinnerung sein können, zeigt ein Beispiel aus den USA: Dort wurde Ronald Cotton 1985 für ein Verbrechen verurteilt, von dem er zehn Jahre später – nachdem eine DNA-Analyse durchgeführt wurde – freigesprochen wurde. Der Grund für das Fehlurteil: Das Opfer hatte ihn als Täter identifiziert und er selbst hatte – ohne es zu wissen – ein falsches Alibi angegeben. Er hatte den Tag, an dem sich das Verbrechen ereignet hatte, schlicht und ergreifend mit dem selben Wochentag der Vorwoche verwechselt.

Wie die Coaches in ihrer Mentalcoach Ausbildung erfahren, veröffentlichten Elizabeth Laliberte und ihre Kollegen, die an der University of Melbourne tätig sind, in der Zeitschrift „Psychological Science“ dazu einen Artikel. Denn wie sich an Cottons Beispiel zeige, kann die falsche Erinnerung gravierende Folgen haben. Denn falls bei den Ermittlungen zu einer Straftag die Angaben eines Verdächtigen nicht mit der Faktenlage überein, werten dies die Ermittler oft als ein Indiz für die Schuld des Verdächtigen. Er könnte sich aber ganz einfach auch geirrt haben, wie eine Feldstudie der Forschungsgruppe zeigt.

Hintergründe zur Feldstudie

Die angehenden Coaches erfahren natürlich auch weitere Hintergründe zur Studie. Wo wurden etwa 50 Freiwillige gebeten, ihren eigenen Aufenthaltsort mit Hilfe einer Handy-App zu tracken und in einem Turnus von zehn Minuten Umgebungsgeräusche aufzunehmen. Damit wollten die Forscher möglichst zuverlässige Daten bekommen. Natürlich konnten sich die Teilnehmer auch einmal eine private Auszeit nehmen und die App während des Versuches ausschalten oder die Daten löschen. Nach einer Woche mussten die Versuchspersonen angeben, wo sie sich während des Versuches zu 72 unterschiedlichen Zeitpunkten befunden hatten. Zudem sollten sie mit angeben, wie sicher sie sich waren. Für diese Abfrage bekamen sie auf Google Maps jeweils vier verschiedene Orte angezeigt, wobei der richtige auch dabei war. Im Schnitt hatten sich die Teilnehmer in etwa 36 Prozent der Fälle getäuscht. Die Forscher stellten fest, dass die Teilnehmer umso eher richtig lagen, je sicherer sie sich waren. Aber auch wenn sie sich sehr sicher waren, lagen sie immer noch in 20 Prozent der Fälle falsch.

Warum trügt die Erinnerung?

Angesprochen wird in der Mentalcoach Ausbildung auch der Grund für diese Erinnerungsfehler. So hatten die Versuchspersonen Daten von Ereignissen, die eine große Ähnlichkeit miteinander hatten, verwechselt. Beispielsweise, wenn sie an verschiedenen Tankstellen getankt hatten. Sie brachten auch Orte durcheinander, die sie zu einem unterschiedlichen Zeitpunkt besucht hatten, etwa, wenn sie an einem Abend in mehreren Lokalen waren. Genau das war auch Ronald Cotton passiert: Er hatte sich auf die Frage nach einem Alibi lediglich an den gleichen Wochentag der Vorwoche erinnert.

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