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False Memory in der Regression

Nicht selten stoßen die Therapeuten dabei auf das Phänomen der false Memory, also der Erinnerungsverfälschung. Das heißt: Die Betroffenen haben das Ereignis dahingehend zu verarbeiten versucht, dass sie das eigentlich Geschehene durch eine neue Erinnerung ersetzt haben.

Ein äußerst wichtiges Thema in der Hypnoseausbildung ist die hypnotische Regression. Genutzt wird diese Anwendung vor allem, wenn es um die Aufarbeitung schlimmer Ereignisse in der Kindheit wie etwa einen sexuellen Missbrauch geht.

Wenn die eigene Erinnerung trügt

Nicht selten stoßen die Therapeuten dabei auf das Phänomen der false Memory, also der Erinnerungsverfälschung. Das heißt: Die Betroffenen haben das Ereignis dahingehend zu verarbeiten versucht, dass sie das eigentlich Geschehene durch eine neue Erinnerung ersetzt haben. Das tatsächliche Geschehen ist damit aber nicht ungeschehen oder vergessen gemacht, sondern schlummert im Unterbewusstsein weiter vor sich hin und stellt für die Betroffenen im späteren Leben nicht selten eine extreme Belastung dar. Beispielsweise, weil sie aufgrund der Ereignisse in der Kindheit als Erwachsene nicht in der Lage dazu sind, eine normale sexuelle Beziehung zu führen. Ihr Unterbewusstsein assoziiert den sexuellen Akt mit den Schmerzen und den Demütigungen, die sie in der Vergangenheit erlitten haben. Sie können mit ihrem Partner aber nicht über das Problem reden, weil ihnen eben die bewusste Erinnerung daran fehlt. Die angehenden Therapeuten lernen in der Hypnose Ausbildung, ihren Klienten dabei zu helfen, die Erinnerungsverfälschung zu beseitigen und das Ereignis angemessen aufzuarbeiten.

So geht der Therapeut vor

In der Hypnose Ausbildung lernt der angehende Therapeut, wie er eine hypnotische Regression durchführt, um den Klienten zum Zeitpunkt des belastenden Ereignisses zurück zu führen. Dazu versetzt er den Klienten in eine mittlere bis tiefe Trance, um den Zugriff auf Kindheitserinnerungen möglich zu machen, auf die das Bewusstsein des Klienten keinen Zugriff hat. Diese Erinnerungen werden dann zur weiteren therapeutischen Arbeit genutzt.

Der Wahrheitsgehalt dieser Bilder und Erinnerungen spielt für den Therapeuten dabei zunächst keine Rolle. Denn seine Aufgabe besteht darin, den Klienten dabei zu unterstützen, die aufsteigenden Emotionen und Bilder zu fokussieren. Natürlich besteht dabei auch immer die Gefahr, dass eine False Memory besteht. Deshalb ist im weiteren Verlauf der Therapie eine vorsichtige Herangehensweise angesagt.

Das hat sich beispielsweise in den 1990er Jahren in den USA gezeigt: Hier wurden durch Michale Yapko einige Fälle dokumentiert, in welchen die Therapeuten zu unvorsichtig vorgegangen waren und den Klienten durch suggestive Fragen Bilder von sexuellem Missbrauch suggeriert haben. Die Therapeuten stellten sich nicht die Frage, ob diese Bilder der Wahrheit entsprachen, sondern nahmen sie als  Tatsache an. Durch diese Fehldiagnosen wurden die familiären Beziehungen der Klienten stark belastet und ihre vorhandenen Neurosen wurden sogar noch zusätzlich verstärkt.

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