Einen nicht ganz unwesentlichen Aspekt in der Hypnoseausbildung stellen die sogenannten ideomotorischen Signale dar, die sich in aller Regel an den Gliedmaßen wie etwa den Fingern am deutlichsten bemerkbar machen. Der Grund dafür ist simpel: Die ideomotorischen Signale machen es möglich, dass der Therapeut direkt und unmittelbar mit dem Unterbewusstsein seines Klienten kommunizieren kann.
Was sind ideomotorische Signale?
Bei ideomotorischen Signalen handelt es sich um nichts weiter als um Signale, die jeder Mensch aus dem Unterbewusstsein heraus schickt. Hierbei handelt es sich in aller Regel um Bewegungen, die eine Folge von unerwünschtem Verhalten sind. Dazu gehört es beispielsweise, wenn ein Mensch in einer stressigen Situation mit einem Wutanfall, den er nicht kontrollieren kann reagiert. Betroffene, die entsprechend reagieren, fühlen sich dabei aber selbst nicht wohl in ihrer Haut und möchten dieses Verhalten ändern, worin sie der angehende Therapeut nach seiner erfolgreichen Hypnose Ausbildung auch unterstützt.
Die Vorgehensweise
Die angehenden Therapeuten sind nach ihrer Hypnose Ausbildung in der Lage, über ideomotorische Signale direkt mit dem Unterbewusstsein ihres Klienten zu kommunizieren und damit unerwünschte Verhaltensweisen zu eliminieren. Zunächst versetzt der Therapeut seinen Klienten dafür in eine Trance und wählt anschließend in aller Regel die Finger einer Hand, nicht aber beide Hände. Anschließend fordert er das Unterbewusstsein dazu auf, mit den Fingern auf bestimmte Reize oder Signale zu reagieren. Diese Methode wurde übrigens unter anderem von Milton Erickson mitbegründet, der zu den bekanntesten Vätern der modernen Hypnosetherapie zählt.
Was bei der Arbeit zu beachten ist
Die Therapeuten bedienen sich in diesem Fall den Werkzeugen der sogenannten Teilearbeit, sie arbeiten also nur mit einem Teil der Psyche ihres Klienten. Wichtig ist dabei, dass sie darauf achten, dass die verschiedenen Teile oftmals mit einer unterschiedlichen Empfindlichkeit auf äußere Reize reagieren. Das heißt: Bei so manchem Klienten spielt allein schon der Tonfall eine Rolle, um zu entscheiden, ob er aktiv an der Lösung seines Problems mitarbeitet oder ob er Widerstände leistet.
Hintergründe zu ideomotorischen Bewegungen
Der sogenannte ideomotorische Effekt wurde vom britischen Naturwissenschaftler William Benjamin Carpenter entdeckt und anno 1852 erstmals beschrieben. Dieser Effekt beschreibt im Prinzip die Tatsache, dass das Gehirn des Menschen eine Bewegung durch die Aktivierung der entsprechenden Muskeln anregt, sobald der Mensch nur daran denkt, diese Bewegung auch ausführen zu wollen. Der Unterschied zwischen ideomotorischen und bewussten Bewegungen besteht allerdings darin, dass die Aktivierung der Muskulatur in ersterem Fall noch unter der Wahrnehmungsschwelle des Betroffenen bleibt. Der Grund dafür ist denkbar einfach: Die wenigsten Menschen führen ihre Bewegungen in vollem Bewusstsein dar und das Gehirn bereitet die Muskulatur eben darauf vor, dass diese Bewegung erfolgen wird, auch wenn dies gar nicht bewusst wahrgenommen wird.