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MBSR: mehr Achtsamkeit in allen Lebenslagen

Hinter diesem Begriff steht ein Programm zur Stressbewältigung, welches der Molekularbiologe Jon Kabat-Zinn in den ausgehenden 1970er Jahren entwickelt haben.

Zu den wichtigsten Werkzeugen, welchen angehenden Therapeuten im Rahmen ihrer Hypnose Ausbildung an die Hand gehört, ist MBSR. Diese Abkürzung steht für Mindfulness-Based Stress Reduktion, zu deutsch Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion. Selbstverständlich erfahren die künftigen Therapeuten in der Hypnose Ausbildung auch die Hintergründe dazu. Denn Achtsamkeitsübungen waren schon für Milton Erickson, einem der Väter der modernen Hypnosetherapie, ein wichtiger Schlüssel für den therapeutischen Erfolg. Thema in der Hypnose Ausbildung ist natürlich auch der Einfluss von Stress und seine Rolle dafür, dass jemand ein psychisches Problem entwickelt oder entsprechende Tendenzen, die bereits vorhanden sind, verstärkt werden.

Was ist MBSR?

Hinter diesem Begriff steht ein Programm zur Stressbewältigung, welches der Molekularbiologe Jon Kabat-Zinn in den ausgehenden 1970er Jahren entwickelt haben. Stressbewältigung lässt sich nach seinem Dafürhalten dadurch bewerkstelligen, dass die Aufmerksamkeit gezielt gelenkt und die Achtsamkeit weiter entwickelt und stabilisiert werden. Genutzt wird dieses Programm nicht nur in der Hypnosetherapie, sondern auch bei verschiedenen psychodynamischen und verhaltenstherapeutischen Methoden.

Wie funktioniert die Methode?

Bei einem klinischen Aufenthalt wird MBSR im Rahmen eines achtwöchigen Programms umgesetzt. Dieses beinhaltet Gruppensitzungen mit einer Dauer von zweieinhalb Stunden sowie einen Übungstag, den die Patienten zum Abschluss für sich allein und in aller Stille durchführen. Darüber hinaus sind im Rahmen dieses Programms tägliche Übungseinheiten mit einer Dauer von 45 Minuten vorgesehen. Gefragt ist neben Eigeninitiative natürlich auch der Einsatz der Teilnehmer. Denn diese sind gefordert, den Effekt, den sie während des Klinikaufenthaltes erreicht haben, anschließend auf ihr Verhalten und Handeln im ganz normalen Alltag zu übertragen. Folgende Elemente sind im Programm enthalten:

  1. Body Scan: das Einübung einer achtsamen Wahrnehmung des Körpers.
  2. Verschiedene Yogastellungen sanft und achtsam auszuüben.
  3. Das „stille Sitzen“, also Sitzmeditation erlernen und einüben.
  4. Langsame Bewegungen achtsam ausführen.
  5. Breathing-Space mit einer Dauer von drei Minuten.
  6. Das Beibehalten von Achtsamkeit in allen alltäglichen Dingen.

Welche Auswirkungen hat das Training?

Das MBSR-Training wirkt sich insgesamt positiv auf die Gesundheit der Betroffenen aus. Große Erfolge zeigen sich etwa bei Infektionskrankheiten, die häufig auftreten, chronischen Schmerzen, Depressionen, Schlafstörungen, Angstzuständen oder Panikattacken. Wie eine Meta-Studie aus dem Jahr 2010 ergab, lassen sich die psychischen Leiden, unter welchen chronisch Kranke leiden, dadurch zumindest mildern. Bei den Methoden, die im MBSR-Training genutzt werden, handelt es sich allerdings um keine autosuggestiven oder suggestiven Methoden. Dadurch unterscheidet sich MBSR von Methoden wie beispielsweise dem autogenen Training oder beim Mentalen Training. Das Programm stellt aber dennoch eine gute Ergänzung zur klassischen Hypnosetherapie dar.

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