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Neuroplastizität und Hypnose

Kaputt ist kaputt, so könnte man die lange Zeit gängige Meinung der Schulmediziner in Bezug auf das menschliche Gehirn auf den kleinsten Nenner bringen. Das heißt: Die Mediziner sind davon ausgegangen, dass...

Kaputt ist kaputt, so könnte man die lange Zeit gängige Meinung der Schulmediziner in Bezug auf das menschliche Gehirn auf den kleinsten Nenner bringen. Das heißt: Die Mediziner sind davon ausgegangen, dass sich geschädigte Teile des Gehirns nicht reparieren lassen und die Betroffenen mit den Folgen leben müssen. Dass dem nicht ganz so ist, haben Forscher in den vergangenen Jahren herausgefunden. Denn das Gehirn ist sehr wohl dazu in der Lage, sich an die Gegebenheiten anzupassen und neue Nervenverbindungen herzustellen, welche Defizite – zumindest teilweise – ausgleichen können. Dies wird als Neuroplastizität bezeichnet. In der Hypnose Ausbildung lernen die angehenden Therapeuten, wie sie die Neuroplastizität bei ihren Klienten zielgerichtet aktivieren können.

Was ist das Gehirn und wie kann es geschädigt werden?

Das Gehirn ist gewissermaßen die Steuerzentrale des menschlichen Körpers, von wo aus alle Sinneseindrücke verarbeitet und die Körperfunktionen gesteuert werden. Auch sämtliche bewussten und unbewussten Vorgänge werden vom Gehirn aus gesteuert, weshalb dieses Organ auch eine Schlüsselrolle für die menschliche Psyche einnimmt.

Beim Gehirn handelt es sich um reines Nervengewebe, welches aus rund 100 Milliarden Zellen besteht. Jede dieser Nervenzellen ist über Synapsen mit etwa 1.000 anderen Zellen verbunden, sodass innerhalb des Gehirns insgesamt rund hundert Billionen synaptische Verbindungen bestehen. Geschädigt werden kann dieses empfindliche Organ auf die verschiedenste Art. So kann die Funktionalität des Gehirns durch verschiedene Erbkrankheiten oder genetische Defekte wie dem Down-Syndrom eingeschränkt sein. Eine weitere Ursache kann eine mangelnde Versorgung des Gehirns mit Nährstoffen während der Schwangerschaft oder der Geburt sein. Und auch bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen ist das Gehirn nicht vor Schädigungen gefeit. Verletzungen, missbräuchlicher Konsum von Suchtmitteln oder Krankheiten wie die von Zecken übertragene Borreliose können das Nervensystem und somit auch das Gehirn schädigen. Selbst Medikamente, wie Ritalin – das bevorzugte Mittel zur Behandlung von ADHS-Patienten – können das Gehirn auf Dauer massiv schädigen.

Die Selbstheilungskräfte aktivieren mit Hypnose

An der Universität Zürich hat ein Forscherteam untersucht, wie sich das menschliche Gehirn bei einer Verletzung verändert. Sie stellten fest, dass sich im Gehirn schon nach wenigen Tagen anatomische Veränderungen zeigen, wenn sich ein Patient beispielsweise den rechten Arm gebrochen hat, sodass er alle Tätigkeiten mit der linken Hand verrichten muss. In diesem Fall hatten sich die rechtsseitig gelegenen Teile des Gehirns vergrößert, während die linksseitigen an Volumen verloren haben.

Unsere angehenden Hypnosetherapeuten lernen während der Hypnose Ausbildung, wie sie das Wachstum bestimmter Areale des Gehirns gezielt fördern können. Denn Hirnareale lassen sich schon durch die bloße Vorstellungskraft vergrößern, wie der Hirnforscher Pascual-Leone herausgefunden hat: Er ließ Versuchsteilnehmer ein Klavierstück spielen und stellte fest, dass sich dabei jener Bereich des Gehirns, in welchem die Fingerbewegungen gesteuert werden, vergrößert hat. Im nächsten Schritt sollten die Freiwilligen das Stück nur in ihrer Vorstellung spielen. Auch in diesem Fall stellte er die selbe Veränderung am Gehirn fest.

In der Hypnose Ausbildung erfahren die Teilnehmer also, wie sie den Prozess der Neuroplastizität gezielt aktivieren können. Dabei muss es übrigens nicht nur um psychische Probleme oder Krankheiten gehen. Denn die Neuroplastizität können Berater, die eine Hypnose Ausbildung absolvieren, beispielsweise auch für das Coaching ihrer Klienten nutzen.

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