Bei der positiven Psychologie handelt es sich um eine Strömung in der psychologischen Forschung, die sich damit beschäftigt, was das Leben für einen Menschen lebenswert macht. Geprägt wurde dieser Begriff bereits 1954 von Abraham Maslow, einem US-amerikanischen Psychologen. Lange Zeit führte die positive Psychologie allerdings eher ein Schattendasein, weil sich die Psychologen vordergründig mit der Frage beschäftigten, was dazu führt, dass ein Mensch unglücklich ist. Erst in den 1990er Jahren griff Martin Seligmann, ebenfalls ein Psychologe, diesen Begriff wieder auf und beschäftigte sich fortan mit den positiven Aspekten, welche in jedem Menschen verborgen sind. Genau aus diesem Grund ist die positive Psychologie auch ein Thema in der Hypnoseausbildung. Denn in der Therapie geht es ja schließlich darum, diese positiven Aspekte zu stärken, sodass die negativen in den Hintergrund rücken.
Diese Trendwende hatte auch einen guten Grund, der in der Hypnoseausbildung ebenfalls berücksichtigt wird. Denn wenn bei einem Menschen das Unglück wegfällt, heißt das noch lange nicht, dass er automatisch auch glücklich wird. Jeder Mensch muss also aktiv daran arbeiten, sein subjektives Wohlbefinden zu steigern. Wie sie ihren Klienten dabei helfen können, lernen die angehenden Therapeuten in der Hypnoseausbildung. Es gibt nämlich sehr wohl einige Überschneidungspunkte zwischen der positiven Psychologie und der klassischen Hypnosetherapie. So hat es sich die positive Psychologie zum Ziel gesetzt, neben der Achtsamkit auch die Kreativität, das Selbstvertrauen, die Lebensfreude, die Neugierde und die Kreativität zu erhalten.
Wo liegen die Schwerpunkte in der positiven Psychologie?
Abraham Maslow hatte mit seiner Theorie der positiven Psychologie an die Grundsätze der Humanistischen Psychologie angeknüpft und hat einen ressourcenorientierten Ansatz. Im Fokus der Forschung stehen daher die positiven Emotionen, aber auch die positiven Strukturen und der positive Charakter eines Menschen. Martin Seligman und Christopher Peterson hatten, als sie die Idee der positiven Psychologie aufgegriffen hatten, deshalb sechs Tugenden definiert, welchen sie insgesamt 24 Charaktereigenschaften zuordneten. Dabei handelt es sich um folgende Tugenden:
- die kognitiven Stärken eines Menschen
- die emotionalen Stärken eines Menschen
- die zivilen Stärken
- die interpersonalen Stärken
- die spirituellen Stärken
- jene Stärken, die einen Menschen vor Exzessen schützen
Wo wird die positive Psychologie eingesetzt?
Einsatzgebiete für die positive Psychologie beschränken sich längst nicht nur darauf, Menschen mit psychischen Problemen zu behandeln. Vor allem im angelsächsischen Raum wird die positive Psychologie auch als wichtiges Element in der unternehmerischen Praxis genutzt. Das beste Beispiel hierfür dürfte wohl das Positive Leadership-Konzept, wonach es in erster Linie darum geht, die Mitarbeiter nicht unter Druck zu setzen, sondern zu motivieren.