Das Problem kennen viele junge Mütter: Eigentlich sollte ihr Glück nach der Geburt des Kindes perfekt sein. Doch sie leiden nach der Geburt unter massiven Stimmungsschwankungen, die im Volksmund als postnatale Depression bekannt sind. Diese sind auch ein wichtiges Thema in der Hypnose-Ausbildung. Denn der Begriff postnatale Depression ist irreführend. Denn dieses Krankheitsbild hat verschiedene Facetten mit unterschiedlichen Ausprägungen.
Die verschiedenen Ausprägungen der postnatalen Depression
Grundsätzlich sind drei Arten von Stimmungsstörungen nach der Geburt bekannt, die in der Hypnose Ausbildung angesprochen werden. So handelt es sich bei der leichtesten Form dieser emotionalen Störung um das postnatale Stimmungstief, auch bekannt als „Babyblues“. Dieser Zustand kann nach der Geburt innerhalb der ersten Wochen auftreten. Jedoch klingt die negative Stimmung in aller Regel nach wenigen Tagen von selbst wieder ab, sodass in diesem Fall eine therapeutische Begleitung oder Behandlung nicht notwendig ist.
Unter einer postnatalen Depression können Frauen innerhalb der ersten zwei Jahre nach der Geburt leiden. Dieses Problem betrifft bis zu 20 Prozent der jungen Mütter und wird in den meisten Fällen erst anhand von körperlichen Symptomen ersichtlich. Denn die postnatale Depression entwickelt sich schleichend und ist meist eine Folge von psychischen Erkrankungen, unter welchen die Betroffenen bereits vor der Geburt litten. Lange Zeit ist man auch in Fachkreisen davon ausgegangen, dass die postnatale Depression ausschließlich Frauen betrifft. Nach dem aktuellen Stand der Forschung können aber sehr wohl auch Männer unter der postnatalen Depression leiden, wenngleich die Zahl der Betroffenen wesentlich geringer ist. So liegt der Anteil der betroffenen Väter bei lediglich rund vier Prozent.
Wesentlich seltener tritt im Wochenbett eine Postportale Psychose aus. Etwa ein bis drei Promille aller jungen Mütter leiden nach der Geburt unter paranoid-halluzinatorischen Symptomen, die einer sofortigen Behandlung bedürfen. Zu den typischen Symptomen gehören neben Angstgefühlen auch Zustände von Verwirrung und starker Erregung. Zwar ist grundsätzlich eine vollständige Ausheilung dieser Störung möglich, jedoch kann diese Störung auch einen phasischen Verlauf annehmen.
Welche Ursachen haben postnatale Stimmungsstörungen
Postnatale Stimmungsstörungen können auf eine Vielzahl von Ursachen zurückgehen. Beispielsweise auf die radikale Umstellung des weiblichen Hormonhaushaltes während der Schwangerschaft und nach der Geburt, aber auch auf die große körperliche Anstrengung, die mit einer Geburt verbunden sind und zu einer physischen Erschöpfung führen. In der Hypnose Ausbildung sind insbesondere die psychischen Ursachen ein Thema. Mögliche psychische Ursachen können beispielsweise sein, dass die junge Mutter mit Ängsten wie etwa Versagensangst konfrontiert wird oder sie sich von ihrer eigenen Kindheit verabschieden muss, ohne belastende Ereignisse aus der Vergangenheit aufgearbeitet zu haben. Hinzu kommt, dass sich die junge Mutter nun in eine neue soziale Struktur einfügen muss, die sie möglicherweise als Isolation empfindet.