Nicht wenige Menschen nehmen die Hilfe eines Mentalcoaches in Anspruch, weil sie sich davon Hilfe bei ihrer beruflichen Karriere versprechen. In erster Linie geht es dabei um die Stärkung der sogenannten Soft Skills, die bei vielen Arbeitgebern immer höher im Kurs stehen. Deshalb lernen die angehenden Coaches in ihrer Mentalcoach Ausbildung, wie sie den Klienten erfolgreich dabei helfen, ihre Soft Skills zu stärken. Und auch die Hintergründe dazu sind Thema in der Mentalcoach Ausbildung.
Für junge Erwachsene ist natürlich die fachliche Kompetenz unerlässlich, wenn sie ihr Studium erfolgreich abschließen wollen und der Einstieg in den Beruf gelingen soll. Welche zusätzlichen Fähigkeiten sie mitbringen müssen, hängt bis zu einem gewissen Grad auch von der Branche ab. So sind in der IT die Team- und Kommunikationsfähigkeit enorm wichtig. Das zumindest zeigte eine Analyse von etwa 20.000 Stellenanzeigen aus diesem Bereich. Die Forschergruppe um Jacinto Jardim, einem portugiesischen Bildungsforscher, stellte allerdings auch fest, dass es bislang kein Instrument gibt, mit dessen Hilfe sich diese „weichen“ Fertigkeiten per Fragebogen verlässlich erfassen lassen.
Ein klassisches Verfahren als Hilfsmittel
Für ihre Arbeit wählten die Forscher den lexikalischen Ansatz. Hierbei handelt es sich um ein klassisches Verfahren, mit dessen Hilfe auch das Fünf-Faktoren-Modell der Persönlichkeit erarbeitet wurde.
Sie hatten im ersten Schritt Wörter für Eigenschaften, Verhaltensweisen und Fertigkeiten gesammelt, die potenziell relevant sein könnten. Dadurch sammelten sie 180 Merkmale, von welchen 80 wieder ausgeschlossen wurden, weil sie unverständlich oder mehrdeutig waren. Die übrigen wurden 2.000 Studenten vorgelegt. Zuvor hatten die Forscher allerdings die Studienleistungen abgefragt. Nun sollten die Teilnehmer einschätzen, inwieweit die 100 Merkmale, die als Aussagen formuliert waren, auf sie zutrafen. Ihre Einschätzung mussten sie auf einer Skala von eins bis fünf Eintragen. Die Hälfte der Fragen diente dazu, die Faktoren zu entwickeln, mit der anderen Hälfte wurden diese Ergebnisse überprüft. Anschließend wurden nach Kriterien der Statistik Items ausgeschlossen, die sich auf Vorlieben bezogen oder die mehrdeutig waren. Anschließend suchten die Forscher nach einer optimalen Zusammenfassung, wobei sich folgende sechs Dimensionen als statistisch beste Lösung erwiesen:
- Die Zielorientierung. Also Ziele haben und diese auch verfolgen.
- Empathie: Die Gefühle anderer zu erkennen und nachzuempfinden.
- Teamfähigkeit: Mit anderen Menschen so zusammenarbeiten zu können, dass jeder seine Stärken in das gemeinsame Projekt einbringen kann.
- Durchsetzungsvermögen: Die Fähigkeit, für sich selbst einzutreten.
- Resilienz: Die Fähigkeit, die Ressourcen zu aktivieren, um Probleme und Stress besser zu bewältigen.
- Die soziale Unterstützung: Die Gewissheit, auf die Hilfe von Familie und Freunden zählen zu können.
Die Studienautoren entwickelten einen Selbsttest namens Soft Skills Inventory, kurz SSI. Bei diesem Test werden 50 Fragen gestellt, mit deren Hilfe sich ermitteln lässt, wie stark diese Erfolgsfaktoren ausgeprägt sind, wie die angehenden Coaches in der Mentalcoach Ausbildung erfahren.
Bei den Studienteilnehmern wurde folgendes festgestellt: Frauen hatten sich im Durchschnitt höhere Werte hinsichtlich der sozialen Unterstützung, Teamfähigkeit, Empathie und Zielorientierung gegeben, während sich Männer hinsichtlich der Resilienz besser einschätzten. Keine geschlechterspezifischen Unterschiede gab es hinsichtlich des Durchsetzungsvermögens Allerdings fehlte es in der Studie noch an geschlechterspezifischen und kulturellen Normwerten. Ihrer Meinung nach kann es auch weitere Soft Skills geben, die sie nicht erfasst haben, weil ihre Studie auf den westlichen und südeuropäischen Kulturkreis zugeschnitten ist.
Grundsätzlich fördern die Soft Skills den Erfolg. Insbesondere die Zielorientierung ist dabei wichtig für den Studienerfolg. Welcher Faktor wie wichtig ist, hängt aber maßgeblich davon ab, welche Aufgabe es zu erfüllen gilt. Soll beispielsweise ein Team erfolgreich arbeiten, muss ein Koordinator vorhanden sein, der die einzelnen Mitglieder des Teams entsprechend ihrer Stärken einsetzt.