Weil das Thema Angst und Angststörung ein äußerst breites Feld im Bereich der psychischen Störungen ist, nimmt es auch einen entsprechenden Raum in der Hypnose Ausbildung ein. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Unterscheidung zwischen spezifischen und unspezifischen Ängsten, die mitunter auch ein erfahrener Therapeut nur schwer einschätzen kann.
Was ist eine spezifische Angst?
Spezifische Ängste, die auch als Phobien bezeichnet sind, lassen sich auch für die Betroffenen leichter erfassen und somit auch einfacher Therapieren. Der Grund: Diese Ängste betreffen konkrete Dinge oder Situationen und treten ausschließlich dann auf, wenn ein entsprechender Auslöser vorliegt. Zu den bekanntesten Phobien, unter welchen auch viele Menschen leiden, zählen etwa die Angst vor Schlangen, Spinnen oder Hunden. Nicht selten gehen diese Ängste auch auf einen ganz konkreten Auslöser zurück. Beispielsweise ist möglicherweise einem Kleinkind in der Wiege eine Spinne über das Gesicht gelaufen. Diese unangenehme Begegnung hat sich in das Unterbewusstsein eingegraben und in späteren Jahren ist daraus eine Angst vor Spinnen erwachsen.
Unspezifische Ängste und warum sie schwer zu behandeln sind
Charakteristisch für unspezifische Ängste ist, dass sie zufällig auftreten und es scheinbar keinen greifbaren Auslöser dafür sind. In der Hypnose Ausbildung wird deshalb auch ein besonderes Augenmerk auf diese Angststörung gelegt, wofür es mehrere gute Gründe gibt: Gibt es für diese Art von Angststörung einen Auslöser, ist dieser meist äußerst komplex und für die Betroffenen auch nicht wirklich greifbar. Diesen gilt es also herauszufinden und gemeinsam mit dem Klienten aufzuarbeiten.
Hinzu kommt, dass die unspezifischen Ängste nicht selten von Begleiterscheinungen überlagert, die nach außen hin im Vordergrund stehen. So kann es durchaus vorkommen, dass Betroffene zu Alkohol greifen, um ihre Ängste zu betäuben. Ihrem Umfeld gegenüber wirken sie oftmals als Alkoholiker und werden entsprechend falsch therapiert.
Auch die Symptomatik kann auf den ersten Blick etwas verwirrend erscheinen. Zumindest, wenn die Betroffenen ihre Angst nicht als Angst erkennen können. So mancher klagt beispielsweise über eine starke innere Unruhe. Ist derjenige bereits wegen Begleiterscheinungen wie übermäßiger Alkoholkonsum in Behandlung, kann diese auch als Suchtdruck ausgelegt werden. Gleiches gilt für andere Angstsymptome wie Zittern oder Schweißausbrüchen. Diese lassen sich sehr leicht mit den typischen Entzugserscheinungen eines Suchtkranken verwechseln. Vor der Behandlung einer unspezifischen Angststörung ist es also enorm wichtig, zunächst einmal eine fundierte und tragfähige Diagnose zu stellen. Das gilt insbesondere, wenn die Betroffenen auch unter Begleiterkrankungen wie beispielsweise Depressionen leiden. Denn diese werden oft erst problematisch, wenn sie zusammen mit der Angststörung auftreten, stellen allein für sich genommen aber kein Problem dar.