Mit dem Begriff Hypnose verbinden die meisten Menschen Bilder von Showhypnotiseuren, welche Menschen auf der Bühne dazu bringen, Dinge zu tun, die sie im Normalzustand nie machen würden. Doch diese Mentaltechnik bietet sehr viel mehr Möglichkeiten und wird auch zu medizinischen und therapeutischen Zwecken genutzt. Beispielsweise lassen so manche Patienten Operationen wegen der mit der Narkose verbundenen Risiken lieber unter Hypnose durchführen. Und auch bei psychischen Problemen hat sich die Hypnose längst mehr als bewährt.
Hypnose – was ist das?
Menschen, die unter Hypnose stehen, befinden sich in einem schlafähnlichen Trancezustand. Dieser Zustand wird bereits seit Jahrtausenden von Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen genutzt, um einen Weg zu sich selbst zu finden und eine Verbindung mit dem göttlichen zu schaffen. So können die im Zen-Buddhismus weit verbreitete Tradition der Meditation oder das Gebet im Christentum durchaus als Formen der Hypnose betrachtet werden.
Der Unterschied zur professionellen Hypnose besteht darin, dass sich diese Menschen selbst in einen Zustand der Trance versetzten. Ein professioneller Hypnotiseur hingegen versetzt seinen Klienten bewusst in diesen Zustand. Der Grund: Dadurch öffnet sich für ihn das Tor zum Unterbewusstsein des Klienten. Der Hypnotiseur kann dem Betroffenen unter anderem dabei helfen, Traumata aus der Vergangenheit aufzudecken, sodass sich der Klient bewusst damit auseinander setzen kann. Des weiteren kann der Hypnotiseur mittels gezielt gesetzter Suggestionen dabei helfen, besser mit bestimmten Problemen umzugehen.
Hypnose in der Therapie
Als Vater der modernen Hypnosetherapie gilt der US-amerikanische Psychologe Milton Erickson. Dieser war in jungen Jahren an Kinderlähmung erkrankt und von den Ärzten eigentlich schon als hoffnungsloser Fall abgehakt worden. Er hatte es jedoch geschafft, mit Hilfe von autosuggestiven Mitteln die Krankheit zu besiegen. Aus seinen eigenen Erfahrungen heraus entwickelte er schließlich ein Therapieverfahren, welches bis heute unter anderem in der Psychotherapie genutzt wird.
Insbesondere schwierige Fälle, bei welchen die Methoden, die sich in der Schulmedizin bewährt haben, lassen sich mit Hilfe von Hypnose relativ einfach behandeln. Ein Beispiel dafür: Bei Betroffenen, die unter Depressionen leiden, nutzen Schulmediziner im deutschsprachigen Raum bevorzugt Verfahren und Methoden aus der Verhaltenstherapie. Diese können zwar sehr wohl helfen, greifen aber nicht in jedem Fall. So ist es durchaus möglich, dass sich Betroffene während der Tätigkeit, die sie eigentlich von ihren negativen Empfindungen ablenken sollte, erst recht in das Karussell negativer Gedanken hinein steigern. Die Folge: Hinterher geht es ihnen schlechter als zuvor. In der Hypnosetherapie hingegen ersetzt der Coach die negativen Bilder und Emotionen seiner Klienten durch positive. Dies gelingt in aller Regel schon nach wenigen Sitzungen, sodass Hypnose als äußerst effektives Mittel betrachtet werden kann.