Ein äußerst wichtiges Thema in der Hypnose Ausbildung ist die persönliche Vergangenheit eines jeden Menschen. Dafür gibt es einen einfachen Grund: Hat ein Mensch in seiner Vergangenheit Negatives erlebt, beeinflusst das auch sein gegenwärtiges Leben. Besonders deutlich wird das beispielsweise bei Klienten, die unter einer posttraumatischen Belastungsstörung leiden oder in Kindheit oder Jugend sexuell missbraucht haben.
Das auslösende Ereignis haben die Betroffenen vielfach verdrängt und können sich deshalb auch nicht mehr bewusst daran erinnern. Stehen sie nun in der Gegenwart vor einer Situation, welche eine gewisse Ähnlichkeit mit der auslösenden Situation hat, brechen nun die alten Emotionen aus ihnen hervor und sie sehen in ihrem inneren Auge vielleicht sogar schreckliche Bilder, die sie jedoch nicht zuordnen können. Ausgelöst werden können diese sogenannten Flashbacks und Emotionen selbst von scheinbaren Kleinigkeiten wie etwa einer Topfpflanze auf dem Fensterbrett. Möglicherweise stand während des auslösenden Ereignisses eine ähnliche Pflanze an gleicher Stelle und genau dieses Bild hat sich in ihr Unterbewusstsein eingebrannt. Es reicht also völlig aus, wenn die Betroffenen die Topfpflanze sehen und ihr emotionales Ich wird in die auslösende Situation zurückversetzt.
Ereignisse mit tragischen Folgen
Erinnerungen, die derart aufwühlend sind, können unter Umständen dazu führen, dass die Betroffenen Schlafstörungen entwickeln oder sie nicht mehr dazu in der Lage sind, ein normales Leben zu führen. Das beste Beispiel hierfür sind etwa die Überlebenden des Terroranschlags von 9/11. So mancher berichtet davon, dass er nicht mehr in der Lage dazu ist, auch nur den ersten Stock eines Hauses zu betreten. Das bedeutet natürlich eine Einschränkung ihrer Lebensqualität.
Warum die Aufarbeitung der Vergangenheit wichtig ist
In der Hypnose Ausbildung lernen die angehenden Therapeuten aus einem guten Grund, wie sie den Klienten dabei helfen können, ihre eigene Vergangenheit aufzuarbeiten. Denn Jeder muss sich irgendwann einmal von den negativen Erlebnissen, die er hinter sich hat, loslassen. Schließlich ist die persönliche Vergangenheit ein ständiger Begleiter eines jeden Menschen und beeinflusst somit auch seine Zukunft. Das heißt: Wurden Menschen beispielsweise sexuell missbraucht, ist die Erinnerung daran – zumindest im Unterbewusstsein – stets präsent.
Gelingt es den Betroffenen nun nicht, sich mit den Ereignissen aus ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen und das Geschehene als geschehen zu akzeptieren, wird es ihnen unter Umständen nicht gelingen, eines Tages eine glückliche Beziehung zu führen. Denn auch wenn ihr Partner sie noch so sehr liebt, wird die Liebe ansonsten von diesen Ereignissen überschattet und dem Missbrauchsopfer gelingt es nicht, sich dem Partner so zu öffnen, wie es in einer Beziehung notwendig wäre. Stattdessen wird er unterschwellig von permanenter Angst und Misstrauen verfolgt. Den Klienten dabei zu helfen, dies zu überwinden, lernen die angehenden Therapeuten im Rahmen der Hypnose Ausbildung.