Endlich Urlaub! Vielleicht freust du dich schon auf deine nächste Auszeit. „Ich bin urlaubsreif“ ist ein Gefühl, das wir vermutlich alle kennen. Und in der Tat haben die sogenannten „schönsten Wochen des Jahres“ in diesem Sommer eine ganz besondere Bedeutung: Viele Reisebeschränkungen fallen weg oder werden zumindest vereinfacht. Wir können wieder ans Meer zu fahren, andere Länder oder Städte erkunden und den Alltag dadurch für einige Zeit hinter uns lassen. Schon die Vorbereitung des Urlaubs löst bei den meisten Menschen wohlige Glücksgefühle aus – selbst wenn wir zuhause bleiben und nach Herzenslust faulenzen und im heimischen Liegestuhl liegen dürfen.
Für alle Urlaubsfans habe ich eine gute Nachricht: Urlaub tut uns gut. Bereits die freudige Erwartung reduziert die Stresshormone im Körper. Und auch unser Gehirn braucht von Zeit zu Zeit Ruhe, um sich von den täglichen Anstrengungen zu erholen. Zwar ist unser Denkapparat auch im Urlaub aktiv, aber er ist mit anderen Dingen beschäftigt, für die im Alltag meist keine Zeit bleiben.
Warum Urlaub kreativ macht
Im Urlaub haben wir kein festes Zeitschema, keinen Fokus, keine Deadlines, Termine und Projekte. Wir dürfen ausschlafen und die Zeit des Aufstehens unserem Biorhythmus überlassen. Wenn wir mehr bei uns selbst sind, sind wir achtsamer und hören mehr auf unsere innere Stimme. Nun hat das Gehirn endlich Zeit, ferne Erinnerungen und vergessene Informationen hervorzuholen und diese auf eine neue Art miteinander zu verknüpfen. Eine andere Umgebung oder ein anderer Tagesablauf aktivieren neue Hirnareale. Dein Geist kann frei fliessen, er stellt neue Zusammenhänge her und entwickelt kreative Ideen. Dafür braucht er vor allem eines: Zeit und Musse.
Daher ist es wichtig, dass du nicht den gesamten Urlaub mit Aktivitäten und Zielen vollpackst, sondern dir erlaubst, einfach einmal faul zu sein und gar nichts zu tun. Denn gerade dadurch passiert eine ganze Menge!
Manche Menschen gehen daher sogar noch einen Schritt weiter und nehmen gleich eine längere Auszeit, z.B. als Sabbatical. Allerdings musst du nicht gleich den Jakobsweg wandern, um in Kontakt mit deiner inneren Stimme zu kommen. Auch ein paar Tage in der Hängematte oder die bewusste Erkundung deiner Heimat wirken entschleunigend und plötzlich hast du eine Idee, ein Bild, eine Klarheit, eine Erkenntnis…
Jeder Tag kann ein kleiner Urlaub sein
Der Urlaub ist vorbei und bestimmt kennst du das auch: Bereits eine Woche nach deiner Rückkehr an den Arbeitsplatz ist der Stresspegel wieder genauso hoch wie zuvor. Von der Erholung bleibt nichts, und zum Umsetzen deiner wunderbaren Ideen bleibt wieder einmal keine Zeit.
Dabei ist es gar nicht so schwer, das entspannte Urlaubsgefühl sowie deine kreativen Ideen in den Alltag hinüberzuretten. Mit den folgenden Tipps machst du jeden Tag zu einem kleinen Urlaubstag! Dadurch bleibst du länger erholt und bist motivierter.
- Nimm dir für die Abende nach dem Urlaub etwas Schönes vor - und behalte diese Routinen möglichst bei!
- Womit erholst du dich am besten? Lesen? Schwimmen? Wandern? Baue diese Erholungsrituale in deinen Alltag ein.
- Koche und geniesse ähnliche Gerichte wie im Urlaub – sei kreativ dabei, selbst zu kochen oder einmal ein neues Restaurant zu besuchen.
- Du möchtest – gut erholt wie du bist – nun sogar ein höheres Tempo vorlegen? Das ist keine gute Idee, denn je länger die Abwesenheit, umso länger ist die Anlaufzeit deines Organismus. Daher gilt: Langsam machen und eigene Ansprüche herunterschrauben! Vielleicht merkst du auch, dass dir das gemächlichere Tempo langfristig besser tut?
- Auch nach dem Urlaub kannst du gelegentlich zeitlos bleiben: Statt dich über den verpassten Bus zu ärgern, geniesse einfach den Moment und freue dich über die gewonnene Zeit.
- Pausen sind der Schlüssel zu mehr Gelassenheit - bereits 20 Sekunden bewusst aus dem Fenster schauen gibt dir neue Energie!
- Du hast erkannt, dass du einen Kurswechsel brauchst? Ein neuer Job, ein Umzug oder etwas anderes? Eine Auszeit ist die beste Gelegenheit, um überfällige Veränderungen anzustossen! Nutze deine neugewonnene Kraft, um dein Projekt wirklich umzusetzen.
- Nicht nur die Vorfreude auf den Urlaub gibt dir einen Kick, auch die Nachfreude tut gut. Stelle dir ein schönes Bild oder ein Urlaubssouvenir auf den Schreibtisch – es wird dich immer wieder gezielt in Urlaubsstimmung versetzen.
Von unserem Smartphone kennen wir das: Aus komplett leeren Akkus, die immer wieder aufgeladen werden, kann langfristig kein positiver Zustand entstehen. Deine Akkus sollten daher nie ganz leer sein! Daher wünsche ich dir, dass du auch im Alltag deine kleinen Urlaubsinseln hast, auf denen du deine Kräfte wieder aufladen kannst.
Sonnige Grüsse,
dein Philippe